Disney Freeze

Disney Parks sind etwas besonderes. Sie sind anders als gewöhnliche Freizeitparks die wir normalerweise so besuchen. Hier geht es nicht um die höchste oder schnellste Achterbahn, es geht nicht um den modernsten Darkride. Hier geht es ganz einfach um die Disney Magie. Man muss kein Freizeitpark Fan sein um einen Urlaub in einem Disneyland buchen zu wollen und während man in gewöhnlichen Freizeitparks eher selten auf Gäste trifft welche von weiter weg kommen trifft man im Disneyland Menschen aus der ganzen Welt.

Da ich bisher noch keinen Disney Park besucht habe sollte es jetzt endlich soweit sein. Lange habe ich nach einem passenden Angebot für die beiden, mit dem Auto etwa 4 1/2 Stunden entfernten, Parks gesucht und letztes Jahr bin ich endlich fündig geworden. Da die Parks das ganze Jahr über geöffnet haben wollte ich mit dem Besuch die doch recht lange Off-Season der anderen Parks etwas überbrücken und außerdem spekulierten wir natürlich darauf, dass die Parks deutlich leerer sein sollten als im Sommer.

Gebucht hatten wir einen Aufenthalt über zwei Tage im Disney Hotel Seqouia Lodge, dazu zwei Tage Eintritt in die beiden Parks. Zusätzlich wollten wir einen Tag früher anreisen und uns Paris anschauen.

Ende Januar war es dann endlich soweit und Montag morgens machten wir uns auf den Weg Richtung Paris. Unterwegs wurden wir eigentlich nur von einer Mautstation ausgebremst. Da wir soweit wie möglich durch Belgien gefahren sind mussten wir nicht mehr so weit durch Frankreich fahren und lagen daher bei etwa 15€ für die Hinfahrt.

In Paris angekommen habe ich uns noch vor dem Einchecken ein kleines Andenken in die Felge gefahren (…die Hotel Einfahrt war aber auch sehr eng…) aber danach konnte uns nichts mehr im Hotel aufhalten und daher ließen wir uns mit einem Uber, durch den echt anstrengenden Verkehr, bis zum Louvre fahren.

Das Wetter war heute leider nicht so auf unserer Seite aber auch von dem Regen ließen wir uns nicht davon abhalten zu Fuß vom Louvre und dem angrenzenden Park bis zum Eiffel Turm zu gehen. Immer an der Seine vorbei war es selbst bei diesem Wetter sehr schön und wir waren froh trotzdem etwas von der Stadt zu sehen. Ein Navi konnten wir uns dabei sogar sparen denn auf dem etwa acht Kilometer langen Weg war der Eiffel Turm immer zu sehen und wurde einfach immer größer. Zuhause auf der Karte sah der Weg gar nicht mal so lange aus aber wir brauchten letztlich fast eine ganze Stunde.

Am Turm angekommen ging es dann noch durch die Sicherheitskontrolle bevor wir unter dem wirklich beeindruckenden Turm standen. Da wir aber nicht nach oben wollten, gingen wir über die Straße und dort hoch auf die Plattform der beiden beeindruckenden Gebäude am Place du Trocadéro. Es dämmerte auch bereits und der Regen hatte endlich eine Pause eingelegt und wir hatten von hier oben eine wirklich gute Aussicht auf den Eiffel Turm und die Stadt rundherum.

Etwas später sind wir dann wieder mit einem Uber zurück zum Hotel gefahren. Der Weg führte uns dann noch über den großen Kreisverkehr rund um den Arc de Triomphe und wir waren wirklich froh nicht selbst durch dieses Chaos fahren zu müssen. Wobei es doch eigentlich gar nicht so schwer sein sollte. Fahrspuren gibt es nicht oder werden einfach nicht beachtet und wenn man das Gefühl hat übersehen zu werden oder gerade noch so durch eine Lücke fahren will reicht ein kleiner druck auf die Hupe und schon bekommt man den nötigen Platz, manchmal zumindest.

Am nächsten Tag war es dann aber endlich soweit. Wir fuhren wieder aus Paris raus zum östlich gelegenen Disneyland. Dort angekommen mussten wir aber natürlich zuerst zum Sequoia Lodge Hotel um dort einzuchecken und unsere Tickets für die nächsten beiden Tage abzuholen.

Da wir das Zimmer erst später beziehen konnten machten wir uns von hier direkt auf den Weg zum Park. Zu Fuß brauchten wir etwa 10 Minuten bis wir endlich zum ersten mal im Disneyland waren und den ersten Blick auf die bekannte Mainstreet und das Schloss werfen konnten. Ich weiß ja das Paris nicht das größte Resort ist aber war schon beeindruckend die Ausmaße zum ersten mal selbst zu sehen und zu erleben.

Als erstes wollten wir ins Frontierland, uns dort einen Fastpass für Big Thunder Mountain abholen und waren direkt beeindruckt von der Insel, seinen Felsen und der Bahn darauf. Es war heute nicht ganz so voll und daher mussten wir mit dem Fastpass etwa eine Stunde warten. Da haben wir im Vorfeld wirklich ganz andere Stories gelesen und wir waren wirklich erleichtert, dass der Plan aufging und es zu dieser Jahreszeit spürbar leerer ist als in anderen Monaten.

Die Zeit bis zum Quickpass haben wir genutzt um noch etwas weiter in den Park zu gehen und nur ein paar Schritte weiter waren wir plötzlich nicht mehr im Westen der USA sondern mitten in einem Dschungel vor einem alten und vermutlich gefährlichen Tempel. Indiana Jones et le Temple du Péril ist ein Multi Inversion Coaster von Intamin. Dieser hier hat zwar nur eine Inversion, hört sich wahnsinnig schlecht an aber fährt sich eigentlich ganz in Ordnung. Die Fahrt ist an manchen Stellen etwas zu langsam aber der tief eingebaute Looping im Tempel macht echt Spaß!

Direkt danach war es auch schon Zeit für unseren Big Thunder Mountain Fastpass und so stiegen wir ohne wirkliche Wartezeit direkt vorne in den Zug ein. Auch wenn die Bahn sehr bekannt sein sollte bei den meisten hatte ich mich nicht informiert und wusste nicht was der Vekoma Mine Train so kann. Es geht direkt rein in einen Tunnel, unter dem See durch rüber zur Insel. Drüben angekommen landet man im ersten Lift bevor man dann über die Insel fährt. Hier bekommt man zwar nicht so viel Action wie bei anderen Mine Trains aber es passt einfach alles perfekt zusammen. Nirgendwo sind Stützen zu sehen, man fährt einfach nur mit diesem Zug unter, über und manchmal auch direkt durch den Berg. An jeder Ecke gibt es was zu entdecken und man ist so schnell unterwegs dass man eigentlich gar nicht alles sehen kann bei der ersten Fahrt. Am Schluss geht es wieder unterirdisch runter von der Insel und dort dann direkt in die Schlussbremse. Vielleicht nicht der beste Ride aber sicher das beste Gesamtpaket was ich bisher bei einem Mine Train gesehen habe.

Nach der Fahrt ließen wir uns erstmal noch etwas Zeit um dann bei Phantom Manor leider vor geschlossenen Türen zu stehen. Das Anwesen hatte an beiden Tagen mehrfach geschlossen. Das Tor wurde direkt vor unserer Nase geschlossen aber immerhin mussten wir dann nicht in der Queue warten bis alles wieder funktioniert.

Daher ging es dann wieder zurück in die Mitte des Parks und durch das Schloss weiter in einen der hinteren Bereiche des Parks, zum Pirates Darkride. Direkt das nächste Highlight also und ich war wirklich überrascht, dass hier nur 5 Minuten Wartezeit sein sollten. Man hört ja so viel von dem Ride und dementsprechend lange habe ich auf den Moment gewartet, die Erwartungen waren hoch. Drinnen herrscht gefühlt tropen Klima. In der Station ist es aber einfach nur genial gut thematisiert. Weit entfernt im Dschungel kann man ein kleines Restaurant sehen während man selbst durch den dunklen, nur von kleinen Laternen aufgehellten, Wald läuft. Irgendwann kommt man zu einem Fluss auf dem man sich auf einen spannenden Trip begibt, immer auf den Spuren eines bestimmten Piraten. Alles passt perfekt zusammen und Disney zeigt hier wie gut auch ein klassischer Darkride sein kann. Der Lift mit dem Wasserfall, die vielen Animatronics und natürlich perfekt passender Sound machen die Fahrt komplett.

Weiter ging es dann wieder mit einem Count auf Casey Jr., Le Petit Train du Cirque. Der Vekoma Powered Coaster ist mit ganz netter Thematisierung unterwegs, leider hat es aber dann genau während unserer Fahrt geregnet. Dazu noch ein eiskalter Wind den ganzen Tag über und unsere Kapuzen waren so tief im Gesicht das wir eigentlich nichts von der Fahrt sehen konnten. Das konnten wir dann aber am nächsten Tag nachholen als wir die kleine Flussfahrt unter der Achterbahn, bei besserem Wetter, gefahren sind.

Fast nebenan gibt es dann noch den bekannten Darkride It’s a small World. Für mich war der Soundtrack gar nicht mal so ein extremer Ohrwurm und auch der Ride selbst gefällt mir deutlich besser als die niederländische Kopie in Kaatsheuvel. Außerdem war es angenehm warm in der Halle!

Zum Essen haben wir den Park zum ersten mal wieder verlassen und sind im Village zu Five Guys gegangen. Die Burger waren gewohnt gut, nur hatten wir wohl Pech mit den Cola Mix Automaten dort, denn fast alle Sorten waren leer und die Mitarbeiter haben es auch nicht geschafft sie zu befüllen und wieder zum laufen zu bringen.

Zurück im Park gingen wir dann zum Phantom Manor. Diesmal war erst wieder geschlossen aber während wir nebenan im Shop waren wurde der Darkride wieder geöffnet und wir konnten ohne wirkliche Wartezeit das alte Anwesen betreten.
Die Pre-Show und der Ride selbst sind wirklich gut. Alles funktioniert, ist modern und sauber. So müssen Darkrides sein!

Weiter ging es dann mit zwei kleineren Darkrides direkt hinter dem Schloss. Pinocchio und dann noch die sieben Zwerge. Kleine Rides die schön sind aber wo wir trotzdem froh waren nicht so lange anstehen zu müssen wie bei Peter Pan, der über den ganzen Tag 50 Minuten Wartezeit hatte. Daher entschieden wir uns den erst am nächsten Tag mit einem Quickpass zu fahren.

Jetzt fehlte uns heute eigentlich nur noch das Discoveryland mit seinen beiden Bekannten Star Wars Attraktionen. Zuerst ging es zu den Star Tours. Ich bin ja nicht der große Simulatorenfan und so blieb es dann auch bei einer Fahrt. Danach ging es weiter zu Hyperspace Mountain. Vom timing her ganz gut denn hier waren nur fünf Minuten Wartezeit. Der pre-lift gefiel mir ja noch ganz gut aber alles danach ist halt eben klassisch Vekoma.

Abends wurde das Wetter leider wieder schlechter. Zu dem kalten Wind kam dann auch noch Regen und das während wir auf die Mapping Show Disney Illuminiations am Schloss gewartet haben. Immerhin mussten wir etwas mehr als eine halbe Stunde dort warten und unsere Plätze verteidigen bevor es endlich los gehen konnte. Durchgefroren waren wir also schon und passend zur Show ging dann auch noch der Regen los. Die Show ging dann auch lange und war schön aber wir waren auch froh als wir uns dann danach auf den Weg zum Hotel machen konnten. Nass, kalt und durchgefroren wollten wir eigentlich nur noch aufs warme Zimmer und die Füße hochlegen.

Am nächsten Morgen holten wir uns ein kleines To-Go Frühstück auf unser Zimmer. Da der Park schon am ersten Tag nicht so voll war haben wir nicht wirklich Wert darauf gelegt die Magic Hours zu nutzen. Das To-Go Frühstück für 9 Euro hatte immerhin zwei kleine Croissants, einen Kaffee ToGo und eine Dose Apfelsaft. Teuer aber für uns besser als das große Frühstück für 24 Euro. Lange und groß Frühstücken wollten wir sowieso nicht.

Heute ging es als erstes in die Disney Studios. Wir waren pünktlich zur normalen Öffnung am Eingang und sind dann durch das Studio direkt zum Crushs Coaster. Hier hatten wir dann, wie erwartet, die längste Wartezeit der beiden Tage mit etwa 40 Minuten. Die Warteschlange ist leider nicht so spannend aber immerhin geht es stetig vorwärts, sodass man die Wartezeit gut rum bekommt. Die Station gefiel mir dann aber richtig gut. Die Fahrt danach hat mir wirklich gut gefallen! Wenn man die Station verlassen hat geht es über einen kleinen Lift runter nach draußen und rein in den Thematisierten Darkride Part. Ernst wird es erst wenn man das Schiffswrack sieht und darin den eigentlichen Lift hochfährt. Der Achterbahn Teil ist dann zwar weniger schön gestaltet ist aber ein wirklich guter Spinning Coaster mit steilen drops, engen kurven und natürlich auch der einen oder anderen Drehung.

Während Denise nach der Bahn eine kleine Pause brauchte holte ich mir den RC Racer Count ab. Hier musste ich leider auch eine ganze Zeit warten. Der Wagen des Racer sieht auch wirklich gut aus aber die Fahrt ist jetzt nichts besonderes. Einzig der Typ der “Bahn” ist etwas seltenes, denn Surfrider von Intamin sieht man nicht so häufig. In einem großen Wagen fährt man in einer Half-Pipe vor und zurück. Fühlt sich eigentlich fast mehr an wie eine Schiffschaukel als eine Achterbahn.

Danach haben wir uns die Quickpässe für Ratatouille abgeholt und die Wartezeit mit Shopping und Essen überbrückt. An Ratatouille hatten wir auch große Erwartungen und wurden nicht enttäuscht. Ganz eigene Effekte und eine Immersion die ihres gleichen sucht, nur hätte es vielleicht ein bisschen länger sein können aber das denkt man ja fast überall immer wieder.

Beim Hollywoood Tower of Terror war gerade leider viel Wartezeit und so holten wir uns einfach nur einen Quickpass ab um dann später nochmal wieder zu kommen. Zwischenzeitlich waren wir dann nochmal kurz im Hauptpark aber gegen Mittag war ich dann endlich dran.

Die letzte Attraktion und dann noch die mit den höchsten Erwartungen. Obwohl die Cast Member alle wirklich gut waren hat mit der Bereich vor dem Ride nicht ganz so gut gefallen weil es sich etwas zu sehr in die Länge gezogen hat. Der Tower selbst war dann aber wirklich gut! Unerwartet war, dass man vorher noch einen kleinen Darkride Abschnitt hat. Insgesamt wohl eine der besten Attraktionen in den beiden Parks, meiner Meinung nach.

Danach haben wir noch in den Studios gegessen und wechselten dann zum letzten mal in den Hauptpark. Dort blieben wir dann bis zum Abend und machten Wiederholungsfahrten auf der ein oder anderen Attraktion. Big Thunder Mountain und Phantom Manor wollten wir aufjedenfall nochmal machen.

Bis zum Ende sind wir im Park geblieben, heute aber ohne die Abschlussshow. Etwas traurig, dass die zwei Tage schon fast wieder vorbei waren aber vor allem müde sind wir dann erstmal wieder zurück ins Hotelzimmer um dort eine kleine Pause zu machen bevor wir direkt am See des Hotels noch die Abschlussshow des Winter Events angeschaut haben. Das ganze war dann zum Glück nicht ganz so voll und ein wirklich schöner Abschluss von zwei magischen Tagen.

Am nächsten morgen konnten wir dann erst ausschlafen bevor es wieder zurück nach Hause ging.