Tripsdrill & Holiday-Park Tour

Am Freitag den 7.7.2017 ging es für mich endlich wieder auf Coaster-Tour. Der Plan war übersichtlich aber viel versprechend. Freitag Anreise und Übernachtung in der Nähe von Tripsdrill, Samstag Tripsdrill mit anschließender Übernachtung in Heidelberg und zum Abschluss am Sonntag in den Holiday-Park.
Freitagmorgen war schnell alles nötige gepackt und nach der Arbeit ging es direkt los. Ich hätte auch erst Samstagmorgen anreisen können, aber dann hätte ich um 5 Uhr morgens losfahren müssen. Da aber jemand bekanntes in der Nähe vom Park wohnt, konnte ich dort übernachten.

Samstagmorgen sind wir dann kurz einkaufen gewesen und anschließend die 45 Minuten bis zum Park gefahren. Die beiden Tage waren mit einer größeren Gruppe geplant und nachdem irgendwann alle da waren, sind wir zusammen die erste Runde durch den Park gegangen. Tripsdrill ist ein recht kleiner, übersichtlicher Park und besticht vor allem mit seinem ungewöhnlichen Schwaben Thema. Das Motto des Parks „Mit Liebe gemacht“ kann man jedenfalls an jeder Ecke erkennen. Für mich war es der erste Besuch im Park aber da andere der Gruppe schon oft hier waren, wussten wir genau wie die Route sein wird.

 

Als erstes ging es daher zum Rasenden Tausendfüßler. Ein ganz netter kleiner Coaster im alten Bereich des Parks. Für etwas mehr Action ging es dann aber zielstrebig weiter in den neueren, hinteren Bereich des Parks. Pünktlich zur Öffnung standen wir vor Mammut. Ich würde zwar nicht sagen, das die Bahn schlecht ist aber überzeugt hat sie mich nicht. Das Layout ist ok und die Sitze erstaunlich bequem aber leider fehlt der Bahn an entscheidenden Stellen zu viel Geschwindigkeit, andere Holzachterbahnen können das besser.

Jetzt aber zum eigentlichen Highlight des Parks: Karacho. Wenn man vor dem Gerstlauer Infinity Coaster steht, muss man zwangsläufig an den Smiler im englischen Alton Towers denken. Das theming ist zwar weit davon entfernt und Tripsdrill typisch einzigartig, aber das Layout ist doch schon recht ähnlich, wenn auch nicht ansatzweise so intensiv. Trotzdem jagt hier eine Inversion die andere auf der 700 Meter langen Strecke. Gefällt mir richtig gut! Der Smiler steht sehr weit oben auf meiner Liste, aber Karacho gab schon mal einen guten Vorgeschmack auf solche Layouts. Unterstrichen wird die Anlage noch von einem sehr guten ImaScore Soundtrack.

Abgeschlossen wurde die erste Runde durch den Park dann noch mit einer Fahrt auf der G’sengten Sau einem sehr schönen Gerstlauer Bobsled Coaster und einer Fahrt mit der Badewannenfahrt. Ein etwas anderer Log-Flume bei der man allerdings in der Warteschlange deutlich nasser wird als bei der eigentlichen Fahrt.

Später am Tag stand dann ein weiteres Highlight an. Eine Backstage Führung durch einige der Technik Räume des Parks. Angefangen im Gaudi Viertel ging es anschließend zu Karacho. Hier konnten wir während des öffentlichen Betriebs die Bahn und den Bahnhof von unten sehen. Es wurde viel über die Technik der Bahn erklärt und auch wenn vieles davon schon bekannt war für uns, konnten wir viele interessante Fragen stellen und somit auch Vergleiche zu anderen Launch-Coastern ziehen. Speziell die Sicht direkt unter den Zug hat mir sehr gut gefallen. Als Abschluss durften wir dann natürlich auch noch eine Runde mit der Bahn fahren, bevor es weiter zur Badewannenfahrt ging.
Hier wurden wir ebenfalls hinter die Kulissen geführt und konnten einen Teil der Strecke einsehen, während uns einige Dinge über das Fahrsystem eines solchen Log-Flumes erzählt wurden.

Nach der Tour haben wir noch unser Tripsdrill Glas im Vinarium abgeholt und sind dann als Abschluss mit dem doppelten Donnerbalken gefahren. Zwei sich gegenüberliegende Frei-Fall Türme welche am höchsten Punkt erstaunlich stark nach vorne gekippt werden.

Da ich am Sonntag weniger Strecke bis zum Holiday-Park haben wollte, habe ich in einem sehr netten AirBnb in Heidelberg übernachtet. Morgens ging es dann zum Bäcker und von dort aus direkt zum HoPa, wo auch schon einige unserer Gruppe warteten.
Irgendwann waren alle da und als erstes mussten wir einfach zur Expedition GeForce. Die meisten kannten die Bahn zwar schon, aber für mich war sie noch neu, und das, obwohl ich sie schon sehr lange von Videos und diversen Berichten kannte. Obwohl die 2001 eröffnete Bahn schon einige Jahre hinter sich hat, wird sie von vielen Fans immer noch als eine der besten Bahnen genannt. Die Erwartungen bei mir waren also entsprechend hoch.

Nach recht kurzer Wartezeit waren wir dann auch schon dran und wurden zügig den Kabellift hochgezogen. Bis man oben auf 53 Metern Höhe angekommen ist hat man genug Zeit den Blick nach rechts zu drehen und die orangefarbenen Schienen zwischen den Bäumen zu bewundern. Spätestens hier ist das Potential der Bahn nicht mehr zu übersehen! Die GeForce zu beschreiben ist eigentlich sehr einfach, aber trotzdem unmöglich, da man sie einfach selbst fahren muss um, die Faszination dahinter verstehen zu können. Mit jeder Fahrt verstand ich mehr, dass Achterbahnen nicht immer die neuesten Effekte, stärksten Launches und Überschläge brauchen. Der Mega Coaster von Intamin ist genau das was ich mir immer unter Achterbahn fahren vorgestellt hab, nicht mehr aber auch nicht weniger. Sie ist hoch, rau, laut und intensiv. Dort wo mich Goliath im Walibi Holland enttäuscht hat bietet die GeForce mehr, als ich erwartet hätte. Der First-Drop macht vorne wie hinten extrem Spaß. Vorne, weil man den freien Blick auf den gewundenen, 82° steilen Drop hat und hinten, weil man herunter um die Kurve gerissen wird. Danach bietet das Layout ordentlich starke Umschwünge, Kurven und mehr als genug Airtime. Kurz gesagt, 1 Minute 15 auf denen Coaster-Fans alles finden, weswegen sie oft hunderte Kilometer Strecke zurücklegen.

Danach gingen wir erstmal weiter und standen irgendwann recht enttäuscht vor geschlossenen Türen bei Sky Scream. Also haben wir uns erstmal den kleineren Attraktionen, der recht schönen Wasserski Show und weiteren Runden GeForce gewidmet. Später am Tag konnten wir Sky Scream dann aber zum Glück doch noch fahren und konnten teilweise sogar sitzen bleiben. Sie steht zwar komplett im Schatten des Intamin Megacoasters, weiß aber trotzdem zu überzeugen. Speziell, wenn man vorne sitzt, gibt es ein paar sehr schöne Momente in dem sehr kurzen aber intensiven Layout. Dazu kommt noch das die Bahn in Europa eher eine Seltenheit ist, da man hier recht wenige Bahnen von Premier Rides findet.

Leider war der Tag dann aber auch wieder viel zu schnell vorbei und wir sind die letzte Fahrt des Tages auf der GeForce mitgefahren. Insgesamt war es ein sehr schönes Wochenende, an dem ich wieder zwei sehr schöne Bahnen in Deutschland fahren durfte.